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Laubfutter
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Autor:  davX [ 17.08.2016, 03:08 ]
Betreff des Beitrags:  Laubfutter

Huhu,

ich habe euch noch ein Fundstück zum Thema Laubfutter, was ich doch spannend fand:

Zitat:
Getrocknetes Laub statt Heu
Züchter Rupert Forster in Hohenthann/Ndb. füttert seit Jahren schon getrocknetes Laub aus seinem Obstgarten. Wenn infolge der ersten Fröste im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, so werden sie gesammelt und getrocknet. Allerdings dürfen die Obstbäume mindestens 10 Wochen vorher nicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln gespritzt worden sein. Züchter R. Forster ist Braumeister und hat die sehr günstige Möglichkeit, das Laub in der Darre (Trockenraum) seines Betriebes zu trocknen. Das getrocknete Laub wird in Plastiksäcken aufbewahrt. Diese halten das Laub völlig trocken. Wie wir hören, verwahren auch Züchter getrocknetes Heu in verschnürten Plastiksäcken auf und ersparen sich somit ein öfteres Nachtrocknen.
Bei einer Bewertung konnte ich feststellen, dass die Chinchillas das trockene Laub mit einem wahren Genuss verzehren, dem Heu vorziehen und erst nachher, wenn sie sich an dem Laub gütlich getan haben, den Pellets und dem Mischfutter zuwenden. Getrocknetes Laub enthält fast kein Eiweiss, aber viel Rohfaser und Vitamin D.

Quelle: Gerhard Schreiber (1966): Chinchilla Post 11(11): 329.


Der Text ist relativ alt, entstand er doch zu den Anfängen der deutschen Chinchillazucht (gut die Chinchilla Post gab es da schon 10 Jahre, in denen sehr viel passierte, aber doch so manches, was sich später zum Dogma entwickelte, nahm zu jener Zeit wohl erst einen zaghaften Anfang).

Autor:  Murx Pickwick [ 17.08.2016, 08:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Laubfutter

Daß dieses Laub gefressen wurde, findet seine Erklärung darin, daß Wiesenheu im Grunde genommen als Ausgleich für Pellets eher ungeeignet ist und gleichzeitig nix Gesundes im Angebot ist. Wenn ich will, das meine Chins getrocknetes Laub futtern, geht das nur, wenn ich das Laub im Zeitraum Juni/Juli ernte, wo es noch sehr eiweißreich ist, ansonsten kann ich das Laubheu als Klofüllung benutzen, dann gehen sie auch sehr brav aufs Klo ... ist also ähnlich "beliebt", wie Lavendelblüten.
Selbst wenn ich das Laubheu im Heuert (Juli) ernte, wird Laubheu sehr wenig gefressen - und gekauftes Wiesenheu auch kaum.
Rotklee-Wiesenheu vom Reuter dagegen wird durchaus gefuttert ... ähnlich wie von Hand getrocknete Kräuter und Gräser, ist also für die Chins gleichwertig.

Ich finde es nun sehr interessant, daß schon in den Anfängen der Pelztierzucht Leute offenbar auf die Idee kamen, Laub zu verfüttern - ich glaub nicht, daß das mein Opa machte, das hätte für ihn zusätzliche Arbeit bedeutet. Wiesenheu vom Reuter (er hatte keine Maschinen zum Heuen und mußte deshalb alles von Hand sensen und reutern) und Wiesenheu von dem Kuhbauern im Dorf dagegen war etwas, wo er leicht und billig drankam.

Autor:  nettl [ 18.08.2016, 20:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Laubfutter

Ich trockne auch ab und mal Laub, abe auch eher im Herbst. Es ist nicht das beliebteste, aber in einer Blättermischung mit reingemischt wird doch mal was davon gemümmelt :-)

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