Das, was ich jetzt zum Käfig in Käfig zu sagen hab, ist nun sehr allgemein. Es gibt immer arttypische Besonderheiten, die selbstverständlich beachtet werden müssen, auch beim Aufbau eines Käfigs im Käfig. Auch gibt es etliche Rangordnungsgeschichten zu beachten.
Prinzipiell ist die Käfig in Käfig-Methode gut bei sozialen Tieren, um entweder ein unsicheres, fremdes Tier in eine Gruppe zu integrieren oder ein bissig gewordenes ranghohes Tier dazu zu bewegen, nicht mehr aggressiv zu reagieren, ohne es aus der Gruppe zu nehmen. Eine weitere Möglichkeit ist es, ein krankes Tier vor seiner Gruppe zu schützen, aber gleichzeitig wenigstens Kontaktliegen zu ermöglichen, wenn eine andere Abtrennung des kranken Tieres nicht möglich ist.
Je nach Anforderung und Art muß dann auch der Käfig im Käfig beschaffen sein - beim Abtrennen eines aggressiven Tieres muß das Gitter doppelt sein, um zuverlässig ein durchs Gitter beißen zu verhindern, der Käfig muß nach allen Seiten, insbesondere oben, offen sein, um das aggressive Tier im Rang zu verunsichern. Die Rückzugsmöglichkeit kann, je nach Art, halboffen sein.
Bei unsicheren, fremden Tieren und kranken Tieren muß auf jeden Fall im Käfig im Käfig eine Rückzugsmöglichkeit enthalten sein, ein Häuschen, Versteck oder ähnliches, was entsprechend vor den Blicken der Freien schützt.
Im Krankheitsfall muß mind. eine Seite so vergittert sein, daß ein Kontaktliegen ermöglicht wird.
Je nach Art werden beim Einsetzen von fremden Tieren vor das Gitter so eine Art feste Plastikplanen gehängt, um eben aggressives Bespritzen auszuschließen. Erst nach gewöhnung werden erst diese Planen, dann irgendwann das Gitter entfernt ... eine gute Beobachtung des Ganzen ist notwendig, mehr noch wie an der Käfig an Käfig Methode, einfach, weil der günstigste Augenblick zum Freilassen abgepaßt werden muß. In vielen Zoos wechseln sich hier die Zoopfleger ab, um einen 24 Stunden Beobachtungsrhytmus zu erreichen ...
Prinzipiell gilt diese Methode in Zoos immer noch für einige Tierarten als eine sehr schonende Methode, sie in eine Gruppe einzugliedern.
Bei Nagern wird es jedoch selten gemacht, Nager sind nicht wertvoll genug, um eine 24 Stunden Rundumüberwachung zu rechtfertigen. Tierpark Berlin dagegen hatten früher ihre Nager immer so in bestehende Gruppen eingegliedert und auch ohne Beobachtung damit sehr gute Erfolge gehabt. Oft wurde der Käfig im Käfig allerdings nur zu bestimmten Seiten offen gelassen.
Ich selbst hab mit der Methode gute Erfahrungen bei Ratten, Stachelmäusen und den alten mongolischen Rennmäusen gemacht. Ich hab sie allerdings nur angewendet, wenn es darum ging ein durch falsche Haltung seelisch versautes Tier einzugliedern, oder kranke Tiere von der Gruppe zu trennen, ohne sie ganz aus der Gruppe nehmen zu müssen (hier auch Meerschweinchen und Farbmäuse). In jedem anderen Fall hatte ich die Käfigtausch- und Sandtauschmethode angewendet oder die neuen Tiere einfach zur Gruppe gesetzt (Meerschweinchen, Ratten, Farbmausweibchen, Kaninchen).
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
|